Tram

Wer an den Nahverkehr in London denkt, denkt wohl zu allererst an rote Doppeldeckerbusse, schwarze Taxen, die Tube und vielleicht auch noch an Zuege aber wohl kaum an Strassenbahnen, dabei waren auch in London von Pferden gezogene Strassenbahnen eines der ersten oeffentlich Verkehrsmittel und bis in die 50er Jahre gab es in London Strassenbahnen, manche davon sogar Doppelstoeckig. 

Seit dem Jahr 2000 gibt es wieder Trams in (greater) London, zwischen Wimbledon und Croydon, wobei die Strecke zumdindest im Bereich um Wimbledon herum auf einem eigenen Gleisbett erfolgt.

Die Wagen (baugleich mit der Koelner Strassenbahn) sind gerade alle ueberholt worden und leuchten nun in einem kraeftigen Gruen. 

Eigentlich bin ich selten in der Gegend aber IKEA hat sich strategisch guenstig an der Strassenbahntrasse (mit eigener Haltestelle) positioniert 🙂

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“eigenes Haus” fuer 0 Pfund/Monat

das gibt es jetzt in England. Im Gegensatz zu den Deutschen, die sich ja i.d.R. nur ein Haus im Leben kaufen und das fleissig abbezahlen versuchen Englaender so frueh wie moeglich auf die “Property Ladder” zu kommen. Als junger Mensch “kauft” man sich dann ein kleines Haus und versucht im Laufe der Jahre immer groessere/bessere Objekte zu bekommen. Ausserdem werden viele Haueser gar nicht wirklich gekauft, vielmehr haben die Leute hier eine “interest only mortgage” Also einen Kredit bei dem sie nur die Zinsen zurueckzahlen aber nichts vom eigentlichen Kredit tilgen, defacto gehoert damit das Haus der Bank. Solange die Hauspreise gestiegen sind war das eine feine Sache, man hat ein Haus z.B. fuer £450.000 gekauft, darin ein Jahr lang gelebt und es nach einem Jahr fuer £500.000 wieder verkauft, damit den Kredit abgeloest und den Rest eingestrichen um damit einen anderen Kredit mit hoeherer Eigenbeteiligung fuer ein groesseres Haus zu bekommen. Jetzt, wo die Hauspreise fallen ist das natuerlich doof. Wie kommt man nun aber an ein Haus fuer 0 Pfund/Monat? Ganz einfach: die Zinsen fuer manche Kredite (bzw. Mortgages) sind nicht festgeschrieben sondern orientieren sich an den Leitzinsen (Base rate) der Bank of England, dabei gibt es “tracker-Mortgages” die einen Zinssatz von “Base rate -1%” haben, da die Base rate zurzeit bei 0,5% liegt muessen die Leute mit diesem Kreditmodell zurzeit keine Zinsen zahlen, wer nun also ein “interest only” Kredit hat zahlt effektiv im Moment nichts fuer sein Haus. Das boese erwachen kommt aber wenn man das Haus verkaufen will oder spaetestens dann wenn ein neuer Kredit faellig ist, die Laufzeiten sind naemlich vergleichsweise kurz.

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Carbon Footprint

Hier kann man seine CO2-Bilanz berechnen

Fuer mich sieht das eher schlecht aus, ich habe in der letzten Woche 7 Fluege gebucht 🙁

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charity

Das Ehrenamt hat hier einen ganz anderen Stellenwert als in Deutschland. An sich ist das ja total Lobenswert allerdings hat sich da in meinen Augen schon eine echte Industrie herum entwckelt und das ist manchmal schon ein wenig komisch.

Hier ein paar Varianten:

1. Shops: Oxfam ist ja inzwischen auch in Deutschland angekommen, hier reiht sich in der Hauptstrasse allerdings Shop an Shop (Krebshilfe, Herzinfarkthilfe, Rumaenienhilfe, Brustkrebs, Oxfam, Tierheim,…) Dort geben Leute Klamotten und Dinge ab die sie nicht mehr brauchen und die werden dann eben zu Gunsten der Organistion weiterverkauft. Nicht nur an Beduerftige, auch manch anderer hofft dort ein Schnaeppchen machen zu koennen, viele Shops verkaufen neben second hand Sachen aber inzwischen auch Neuware. 

2. Gift Aid: Wenn man irgendwo Eintritt zahlt (Museen, Schloesser,…) kann man sich sicher sein, dass man gefragt wird ob man Steuerzahler in England ist. Denn fuer englische Steuerzahler kann das Museum die Steuern zurueckfordern, wenn man sich dazu bereiterklaert (=einen DI A4 Zettel ausfuellt). So wie ich das verstehe ist das aber nur moeglich, wenn ein Teil des Eintritts als Spende geleistet wird. So wird z.B. beim “Transport Museum” ein Eintritt von £10 ausgewiesen (und fett gedruckt), eigentlich sind es aber nur £8 +£2 “freiwillige” Spende.
Aber wer will da in der Schlange schon ne Diskussion anfangen, wenn es am Ende doch fuer den guten Zweck ist? Das Museum kann dann neben den £2 noch ein Teil des Restbetrages steuerlich geltend machen, sodass das am Ende angeblich einer Spende von £5 entspricht.

3. Sammler: Auf der Strasse oder an den Bahnstationen sieht man hauefiger mal Leute mit einer Spendenbuechse. Wenn man spendet bekommt man einen kleinen Sticker, der nicht nur zeigt “ich habe gespendet” sondern auch Sammlern der gleichen Organisation zeigt “den musst du nicht mehr fragen”. An sich auch eine tolle Sache, nun habe ich neulich aber gesehen, dass die Leute die da sammeln teilweise dafuer bezahlt werden, das also mehr oder weniger professionell machen.

4. Kollegen: Ja, ziemlich regelmaessig bitten die Kollegen um Spenden. Zum Beispiel faehrt einer bei einer Charityveranstaltung mit dem Rad nach Brighton, oder Kollegin laufen bei einem 10km Lauf durch London und sammeln dabei Spenden fuer die Brustkrebsorganisation. Nun ist es aber nicht so, dass die Leute rumkommen und nach Geld fragen, sondern es wird ein Link zu einer Webseite rumgeschickt. Die Webseitenbetreiber uebernehmen neben dem einsammeln des Geldes den “reclaim” des Gift-aids und selbstverstaendlich kann man einfach mit Karte zahlen. 

Wie gesagt: im Grunde alles wirklich ganz toll aber trotzdem irgendwie ungewohnt, vor allem im letzten Fall mit diesen professionellen Webseiten. Ich glaube ich muss selber mal an so einem Event teilnehmen, BP wuerde mein gesammeltes Geld in diesem Fall sogar verdoppeln erstmal laufen wir jetzt aber mit 25 Mann bei einem 10km Lauf mit und ich Idiot hab mich breitschlagen lassen…

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Hauptsache Erster

Jade Goody liegt im sterben, das kann man hier taeglich in allen Medien mitverfolgen (hoechstwahrscheinlich auch in Deutschland) Sie gehoert hier in England zur C-Prominenz seit sie an der dritten Staffel des englischen Big Brothers teilgenommen hat, ist also in etwa mit Zlatko. Spaeter hat sie dann nochmal an einem “celebrity Big Brother” teilgenommen bei dem sie nach Mobbing und Rassismusvorwuerfen rausgeflogen ist. Nun hat sie Krebs und wird wohl demnaechst sterben. Um ihren beiden Soehnen eine gute Zukunft zu sichern (so sagt sie es zumindest) hat sie ihre Story und auch die Rechte an ihrer Hochzeit (bereits im Rollstuhl sitzend) an die Medien verkauft und -und das muss man ihr lassen- das auch noch ziemlich Gewinnbringend, angeblich sind so ueber 1 Million Pfund fuer die Kinder zusammengekommen. Die Frist die die Aerzte ihr gegeben haben ist nun eigentlich um und daher spekulieren allerlei Boulevardmedien nun wann sie denn “nun endlich” stirbt. An sich waere mir das hier keinen Beitrag wert aber was ich heute im Laden gesehen habe schlaegt dem Fass dann doch den Boden aus. Die folgende Zeitung hat als Erscheinungsdatum den 24. Maerz, wird aber offensichtlich schon Wochen vorher gedruckt, da man sich aber die Story (und das Geld) nicht entgehen lassen wollte hat man schon mal ein wenig “vorgesorgt”. pervers. 

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