Im Allgemeinen lebt es sich als Deutscher in London ziemlich unbeschwert, von der Feindlichkeit Deutschen gegenueber habe ich immer nur in Deutschland gehoert, hier vor Ort habe ich noch nichts mitbekommen. Diesen Monat gibt es allerdings gleich zwei Tage mit Konfliktpotential. Den 11. und den 19. November.
Am 19. November trifft England in Berlin in einem Freundschaftsspiel auf die Deutsche Nationalmannschaft, ich selber werde an dem Tag in Deutschland sein also nicht mitbekommen ob hier was passiert, waehrend der EM war es jedoch problemlos moeglich im Deutschlandtrikot durch London zu laufen ohne angepoebelt zu werden und das erwarte ich auch bei diesem Spiel. (es wird aber einen Grund haben warum die englischen Trikots gerade fuer £3,49 verkauft werden)
Problematischer, zumindest fuer Rheinlaender und andere Jecken, koennte da der 11. November sein. Denn waehrend man in Deutschland um 11:11 Uhr den Beginn der Karnevalssaison feiert gedenkt man in England an diesem Tag der Toten des 1. Weltkrieges. Da dieser offiziell am 11. November 1918 um 11 Uhr endete.
Der sogenannte “Remembrance Day” ist hier eine grosse Sache und soweit ich das mitbekommen habe inzwischen zum Gedenken an alle gefallenen UK-Soldaten gedacht. Um die Veteranenvereinigung zu unterstuetzen werden seit mitte Oktober ueberall Plastikmohnblumen verkauft und die Leute tragen die auch wirklich an ihrer Kleidung, egal ob Putzfrau, CEO von BP, Fernsehmoderator, Angestellter… es gibt sogar eine etwas groessere Version fuer den Kuehlergrill von Autos. In diesen Tagen kann fast davon ausgehen, dass jemand kein Englaender ist wenn er keine “Poppy Flower” an der Jacke traegt. Warum eine Mohnblume? Die soll an die Schlachtfelder in Flandern erinnern auf denen damals Mohnblumen wuchsen, wurde mir zumindest gesagt.